Hitman: Codename 47
Neben der Bereicherung des Third-Person-Shooter-Genres setzte der erste Hitman-Teil noch aus anderer Sicht Maßstäbe im Bereich Computerspiel-Grafik: So war Hitman: Codename 47 das erste Spiel, in der die Simulation der Bewegungsabläufe toter oder bewusstloser Spielfiguren durch eine Ragdoll-Engine erzeugt wird. Die realistische Darstellung von Leichen ist, wie auch bei anderen Spielen, in der die Ragdoll-Physik implementiert wurde, einer der Gründe für die Umstrittenheit der Hitman-Reihe. Daher wurde Hitman: Codename 47 auch als einziger Teil der Reihe indiziert.
Hitman 2: Silent Assassin
Nr. 47 hat sich in ein sizilianisches Kloster abgesetzt, um über seine Vergangenheit als Auftragsmörder nachzudenken. Seine einzige Vertrauensperson ist der Priester des Klosters, der von der ansässigen Mafia entführt wird. Um Informationen über den Verbleib des Priesters zu bekommen, nimmt 47 erneut Kontakt zu seinem früheren Arbeitgeber (ICA, auch genannt: „Die Agentur“) auf.
Hitman 2 konnte signifikante Verbesserungen zu seinem Vorgänger aufweisen: Neben einer detaillierteren Grafik wurde der Wechsel zwischen Egoperspektive und Drittpersonansicht realisiert. Die Schleichkomponente wurde verbessert durch Anzeige eines „Verdacht-Pegels“, der ansteigt, wenn der Spieler sich auffällig verhält (schnelles Laufen, Waffe ziehen, unpassende Verkleidung). Des Weiteren wurde das „Silent Assassin“-System eingeführt, welches das Verhalten des Spielers je Mission bewertet: Bei äußerst aggressiver Bewältigung der Mission kann der Spieler die schlechteste Bewertung „Massenmörder“ erhalten. Die höchste Bewertung „Lautloser Killer“ wird in der Regel nur vergeben, wenn 47 bis zum Ende des Einsatzes getarnt bleibt (keine Entlarvungen oder Alarme) und außer der Zielperson maximal eine weitere feindliche Person getötet wird. Im Gegenzug wurde jedoch das Bezahlungssystem aus dem ersten Hitman-Teil herausgenommen. Hier wurde eine unauffällige Ausführung eines Auftrages besser entlohnt als ein Auftrag mit Enttarnungen oder hoher Aggressivität.
Eine weitere Neuerung in Hitman 2 ist die Betäubung von Personen mit Chloroform. Wie schon im ersten Teil ist die Verkleidung ein wesentliches Spielelement in Hitman 2.
Schwächen des Spiels sind unter anderem in der KI der Gegner zu finden: In einem Raum mit nur einer Tür laufen Gegner hintereinander ins Visier des Spielers. Des Weiteren schießen sich Gegner in den Rücken, wenn sie hintereinander stehen.
Für den Soundtrack arbeitete der dänische Komponist Jesper Kyd mit dem Budapester Symphonieorchester zusammen.
Hitman: Contracts
In einem Hotelzimmer befindet sich der verletzte Nr. 47 und erinnert sich in Flashbacks an frühere Aufträge zurück. Der Spieler übernimmt die Rolle in diesen Aufträgen, während die Rahmenhandlung im Hotelzimmer von Videosequenzen zwischen den Missionen getragen wird. Die Missionen selbst hängen nur teilweise inhaltlich zusammen.
Das Ambiente ist düster gehalten. Die Aufträge spielen fast alle bei Nacht, meist regnet oder schneit es. Einige Spieler empfanden die Grafik als trist. Vier der zwölf Level sind ein Remake der Hongkong-Einsätze aus Hitman: Codename 47. Alle Missionen können, ausreichend spielerische Erfahrung vorausgesetzt, ohne einen Schuss aus einer Waffe absolviert werden.
Im Bereich Grafik gab es nur marginale Verbesserungen, unter anderem die Realisierung von Spiegeleffekten und eines Post Filters, der dem 3D-Hintergrund einen diffusen, nebelartigen Anschein gibt. Außerdem wurde ein Slow-Motion-Effekt hinzugefügt, welcher kurz vor dem Tod des Agenten 47 in Erscheinung tritt.
Die Musik, vornehmlich ruhige Soundtracks mit Synthesizerklängen, wurde erneut von Jesper Kyd komponiert. Der künstlerische Wert seines opulenten Meisterwerks aus dem zweiten Teil sei dabei nicht erreicht, beanstandeten Kritiker.
Spieltechnisch gab es wenige nennenswerte Änderungen: Die drei Schwierigkeitsgrade unterscheiden sich nicht mehr nur durch Anzahl der möglichen Speicherstände und durch den Informationsgehalt des Lageplans, sondern auch durch „Skepsis-Grad“ gegnerischer Personen. Des Weiteren wird die Inventarauswahl nicht mehr durch Begriffe sondern durch 3D-Objekte dargestellt. Die Betäubung durch Chloroform wurde durch eine Betäubungsspritze ersetzt.
In der Fachpresse erreichte das Spiel gute Wertungen, bemängelt wurden jedoch die spärlichen Verbesserungen zum Vorgänger.
Hitman: Blood Money
Anfang November 2004 kündigte Eidos Interactive den vierten Teil von Hitman für das Frühjahr 2005 an. Das damals erste offizielle Artwork zeigt den Hitman vor einer großen „CASINO“-Leuchtreklame, was bereits darauf schließen ließ, dass Las Vegas ein Einsatzort sein wird. Mittlerweile sind zudem Paris, Mississippi River, die Rocky Mountains, San Diego und das Weiße Haus als weitere Schauplätze des vierten Teils bekannt.
Zu den wichtigsten angekündigten Neuerungen dieses Titels gehört, dass die Vorgehensweise von Nr. 47 großen Einfluss auf folgende Missionen haben wird („Bekanntheits-System“): Je unbeherrschter er in seinen Missionen vorgeht, umso bekannter wird 47 und findet sich über kurz oder lang in diversen Zeitungsberichten wieder. Natürlich erschwert diese Publicity seinen Beruf als lautloser Killer. Umgekehrt gilt: Je geschickter und unauffälliger er sich bei einem Auftrag verhält, desto ahnungsloser werden die Gegner beim nächsten Auftrag sein. In Anlehnung an das Bezahlsystem aus dem ersten Hitman-Teil erhält 47 für erledigte Jobs eine Prämie, die er für Ausrüstung und Waffen-Upgrades oder für Informationen ausgeben kann. Das Balancing lässt hierbei allerdings Wünsche offen – das Geldverdienen ist kein entscheidender Faktor im Gameplay. Die Bezahlung für erfolgreiche Aufträge ist so exorbitant, dass man permanent mehr als genug Geld hat, um sich Upgrades zu besorgen oder Zeugen zu bestechen. Zudem lassen sich alle Levels mit der Standardausrüstung bewältigen, es sei denn, man will sehr brutal spielen.
Im März 2005 gab Eidos im Rahmen der Veröffentlichung negativer Geschäftsergebnisse die Verschiebung des Erscheinungsdatums auf die zweite Jahreshälfte bekannt. Dieser Termin hatte bis Mitte Juli 2005 Bestand, als mitgeteilt wurde, dass der vierte Teil erst Anfang 2006 erscheinen werde. Das genaue Erscheinungsdatum war der 26. Mai 2006.
Neben der Standardverkaufsversion ist auch eine Collector’s Edition und eine kostenlose Demoversion, bei der sich das erste Level vollständig spielen lässt, verfügbar.
In Hitman: Blood Money gibt es viele Neuerungen. Die wohl einschneidendste Neuerung sind die Waffenupgrades. Man kann sich je nach Budget und Spielfortschritt zum Beispiel einen Schalldämpfer, Extra-Munition, größere Magazine, Zielvorrichtungen, etc. für seine Waffen kaufen. Am Anfang einer Mission kann man wertvolle Informationen über die Gewohnheiten der Zielperson oder Lücken in der Sicherheit erwerben. Ein weiterer Punkt, der den neuesten Hitman-Teil realistischer macht: In einigen Missionen befinden sich Videokameras. Wird man von diesen während eines Einsatzes gefilmt, führt dies dazu, dass der Bekanntheitsgrad steigt und es vorkommen kann, dass man selbst in einer Verkleidung erkannt wird. Den Bekanntheitsgrad lässt sich dadurch senken, dass man entweder das entsprechende Videotape stiehlt oder am Ende der Mission eine neue Identität kauft bzw. allfällige Zeugen besticht.
Eine Neuerung gegenüber dem dritten Hitman-Teil ist auch die Speicherung bzw. das Laden des Spiels. Während des Spiels ist das Speichern möglich, wenn man allerdings das Spiel/Level beendet, bevor die Mission erfüllt ist, verfallen die Spielstände, man beginnt in dem Level somit wieder von vorne – IO begründete dies etwas vage mit Problemen, die sich beim Speichern im Zusammenhang mit dem Bekanntheits-System ergaben. Schöne Neuerung ist, dass man beim Laden eines Levels den Schwierigkeitsgrad (vier Stufen) neu bestimmen kann.
Ursprünglich war vorgesehen, dass die KI der Gegner Blutspuren erkennt und der Spieler die Möglichkeit hat diese Blutspuren wegzuwischen. Darauf wurde aber dann letztenendes verzichtet, weil man dieses Feature schon früh eher als störend und vom eigentlichen Missionsauftrag ablenkend empfand. Die KI reagiert in der finalen Version des Spiels also nicht auf Blutspritzer, aber auf Gegenstände, zum Beispiel auf einen blutverschmierten Hammer oder Baseballschläger.
Jahr |
Titel |
Plattform(en) |
Absatz |
2000 |
Hitman: Codename 47 |
PC |
Mehr als 600.000 Stück,
Stand Ende 2002 |
2002 |
Hitman 2: Silent Assassin |
PC, PlayStation 2, Xbox, Gamecube |
mehr als 1 Million Vorbestellungen, Stand Ende 2002 |
2004 |
Hitman: Contracts |
PC, PlayStation 2, Xbox |
1,7 Millionen Einheiten, Stand September 2004 |
2006 |
Hitman: Blood Money |
PC, PlayStation 2, Xbox, Xbox360 |
1,4 Millionen in den Handel ausgelieferte Exemplare im Geschäftsjahr 2006 |